Gesundheit definiert sich nicht durch das Fehlen von Krankheit, sondern orientiert sich daran, ob der Alltag bzw. ganz alltägliche Dinge wie An- und Ausziehen, persönliche Hygiene, Essen und Trinken selbstständig gemeistert werden können.
Und je schneller diese wieder übernommen werden können, desto eher 'geheilt' fühlt sich der Patient. Im hohen Alter nimmt jedoch das Risiko, pflegebedürftig zu werden, zu. So erreicht beispielsweise ein geriatrischer Patient nach drei Tagen Bettlägerigkeit erst wieder nach neun Tagen intensivem Üben seine Ausgangsmobilität und -kraft wieder.
Wer also rastet, der rostet: Jener Erkenntnis folgt auch das Konzept der therapeutisch-aktivierenden Pflege. Im ALB FILS KLINIKUM ist daher im Bedarfsfall eine von Beginn an aktivierende, mobilitätsfördernde Pflege wesentlicher Bestandteil der Therapie, der in den Pflegealltag miteinfließt. Insbesondere geriatrische und alterstraumatologische Patienten und an Demenz Erkrankte profitieren.
Einem Pflegebedürftigen in angemessener und erfolgsversprechender Weise Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, erfordert vom Pflegenden entsprechendes Fachwissen. Das Konzept der Kinästhetik gibt Pflegenden eben dieses Wissen an die Hand. Im ALB FILS KLINIKUM sind daher speziell geschulte Pflegeexperten für Kinästhetik und aktivierende Pflege tätig.
Kinästhetik ist ein Konzept, welches die eigene Bewegungskompetenz oder -fähigkeit entwickelt und fördert. Bewegungskompetenz meint hier, neue Bewegungsmöglichkeiten zu entdecken, um zum Beispiel arbeitsbedingte Rückenschmerzen zu vermeiden, im Alter beweglich und selbstständig zu bleiben. Aber auch nach schweren Erkrankungen müssen Bewegungsmöglichkeiten oft neu erlernt werden. Hier unterstützt das Konzept der Kinästhetik diesen oft mühevollen Prozess. Patienten gezielt ein Lern- und Bewegungsangebot bei den alltäglichen Dingen des Lebens zu machen, ist Aufgabe der aktivierenden Pflege.
Durch die Auseinandersetzung mit dem Konzept entwickelt sich bei den Pflegenden die Fähigkeit, die eigene Bewegung im Kontakt mit anderen Menschen so einzusetzen, dass diese in ihrer Selbstpflegefähigkeit gezielt unterstützt werden.
Die therapeutisch-aktivierende Pflege setzt eine aufmerksame Beobachtung des Patienten voraus. Die Ressourcen zu erkennen und zu fördern ist besonders bei älteren Menschen enorm wichtig. Bei der Abklärung, welcher Patient eine aktivierende Pflege bedarf, können wir auf eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des ALB FILS KLINIKUMS zurückgreifen.
Die gezielten, auf den Patienten passenden Strategien zur Bewegungsförderung und dem Erhalt der bestehenden Fähigkeiten werden durch die Pflegexperten gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet und an die Pflegenden auf Station zur Fortführung weitervermittelt.
Mit der aktivierenden Pflege übernehmen wir über die traditionell versorgenden pflegerischen Tätigkeiten hinaus eine wichtige Funktion in der Frührehabilitation des Patienten. Dessen Alltagskompetenzen, wie zum Beispiel selbständiges Essen, Anziehen oder Aufstehen, werden durch die Pflegenden gefördert.
Dabei berücksichtigen wir die individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse des Betroffenen.
Gerne beziehen wir auch die Angehörigen in den Genesungsprozess mit ein, da diese nach dem Klinikaufenthalt oftmals Aufgaben in der häuslichen Weiterversorgung übernehmen. Wir beraten und leiten die pflegenden Angehörigen vor der Entlassung aus der Klinik am Patientenbett an, wie sie mit der neuen Situation zurechtkommen können. So wird eine optimale Weiterführung der erreichten Mobilität gewährleistet und die Angehörigen sind in der Lage, die erlernten Bewegungsabläufe weiterzuführen ohne sich selbst zu überlasten. Hierzu werden in regelmäßigen Abständen auch Pflegekurse für pflegende Angehörige angeboten, in denen auch diese Themen praktisch geschult werden.
Ihre Ansprechpartner
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Standort Klinik am Eichert (Göppingen)
Gabriele Wagner
Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin
Pflegeexpertin für Kinästhetik und therapeutisch-aktivierende Pflege/ DemenzTelefon: 07161 64-3201
gabriele.wagner@af-k.de