Operationen können zu unterschiedlich stark ausgeprägten Schmerzen führen. Schmerzen, die nach einer Operation auftreten, werden als postoperativ bezeichnet. Sie haben eine natürliche Schutzfunktion, nicht oder unzureichend behandelter akuter postoperativer Schmerz kann jedoch den Erholungsprozess erheblich beeinträchtigen.
Eine angemessene Schmerzbehandlung nach der Operation ist daher wesentlich. Sie verkürzt die Behandlungsdauer und den Heilungsverlauf, verringert das Risiko von Komplikationen und ermöglicht für den Betroffenen eine schnellere Wiedererlangung der Lebensqualität. Die postoperative Schmerztherapie führt in der Regel nicht zu einer völligen Schmerzfreiheit, moderne Medikamente und Therapieverfahren, frühzeitig geplant und begonnen, können die Schmerzen aber erheblich lindern.
Zur Einschätzung Ihrer Schmerzen ist die Schmerzskala in der Pflege zwischenzeitlich unverzichtbar.
Schmerz ist immer ein individuelles Empfinden und Erleben. Nur Sie können Ihre Schmerzen beurteilen. Für uns ist es wichtig von Ihnen zu erfahren, wie stark Ihre Schmerzen sind. Wir können dadurch das Schmerzkonzept an Ihren Bedarf anpassen. Zur Schmerzerfassung und zur Kontrolle nach Schmerzmittelgabe setzen wir eine sogenannte Schmerzskala ein. Das Pflege- und das behandelnde Ärzteteam auf Station wird sich in regelmäßigen Abständen nach der Operation zu Art und Stärke Ihrer Schmerzen erkundigen.
Die Schmerzmessung erfolgt dabei in Ruhe und Bewegung. Denn Bewegung, wie Aufstehen, Drehen oder Husten, hat häufig eine schmerzverstärkende Wirkung. Ziel des Schmerzmanagements ist es, Schonhaltung zu vermeiden und den Patienten frühestmöglich zu mobilisieren.
Die empfundene Schmerzintensität kann auf einer Skala von 0 bis 10 angegeben werden, wobei 0 kein Schmerz bedeutet und 10 dem maximal vorstellbaren Schmerz entspricht.
Je nach Operation und persönlichem Schmerzempfinden des Patienten werden verschiedene Therapieverfahren für eine angemessene Schmerzbehandlung eingesetzt bzw. kombiniert. Dabei wird zwischen der Medikamentengabe, die den ganzen Körper betrifft und der regionalen Schmerztherapie, die nur auf ausgewählte Körperregionen wirkt, unterschieden.
Die medikamentös schmerztherapeutischen Verfahren erfolgen nach fest etablierten Schmerzkonzepten. Die Möglichkeiten der Schmerztherapie, die für Sie in Frage kommt, besprechen die Schmerztherapeuten gemeinsam mit Ihnen.
Zusätzlich zu der medikamentösen Therapie gibt es weitere Möglichkeiten Ihre Schmerzen zu lindern, zum Beispiel: schmerzlindernde Positionierung, vorsichtige Mobilisation, Wärme- und Kälteanwendung, Aromapflege und Physiotherapie.